Der Alltag von uns ist wirklich langweilig, und trotzdem macht es Spass! Viel besser noch, die Sorgen die man hat erscheinen einem viel essentieller. Wann gibt es wieder ein Gewitter, wo schlafe ich heute Nacht und wo finde ich was zu essen?
Ein ganz normaler Rad-Tag sieht so aus: Wir stehen verdammt früh auf, so gegen 6.30h. Naja, da klingelt der Wecker, Moritz wird wach, macht irgendwas auf seinem Handy und ne halbe Stunde später fang ich an mich zu bewegen.
Es wird aufgestanden, Kaffee gekocht und Frühstück vorbereitet. Meist von Moritz, während ich die Schlafuntensilien wieder zurück in ihre Verpackungen stopfe.
Dann wird gefrühstückt, der Rest eingepackt und das Rad beladen. Schwupps die Wupps, sind da 2h um oder auch mehr, wer weiß das schon. Dann geht es rauf aufs Rad und los mit dem Gestrampel. Das geht ein bis 2 Stunden gut, bis mein Magen laut nach mehr Essen schreit. Sehr seltsam übrigens, sonst war Moritz immer derjenige der sich ständig mit essen beachäftigen konnte, jetzt denk ich öfter drüber nach.
Etwa 5 Radlerstunden später, 3-4 Essenspausen oben drauf und grob 70-90 geradelten Kilometern, sind wir irgendwo angekommen und suchen uns einen Platz zum schlafen. Häufig Campingplätze. Wenn es diese nicht gibt auch Hotelzimmer oder Ferienwohnungen. Wild zelten ist eher schwierig momentan, da einfach alles Kuhwiese ist und mit hundert Kühen will ich mir meinen Zeltplatz nicht teilen.
Angekommen geht es darum mehr Essen zu finden, bzw frisches Gemüse was verkocht werden kann. Dann werden mal eben 400g Nudeln gekocht oder auch 800g, wenn wir für die nächste Mittagspause auch welche wollen. Anschließend wird alles wieder in wasserfeste Taschen verpackt und ab ins Bett.
Beeindruckend wie oft man sich mit essen beschäftigen kann. Glücklicherweise gibt es überall Bäckereien, die neben Brot und Croissant auch leckere süße Teilchen, wie auch Quiche und Empanadas machen. Das erleichtert die ungemein große Essensaufnahme erheblich. Dazu gibt es viele Eier und reichlich Kohlenhydrate in Form von Reis und Nudeln.
Croissants, Kaffee und Wifi
Auch wenn wir nicht am radeln sind, ist unser Tag von essen bestimmt. Nebenher waschen wir Wäsche, suchen Tauchsieder, sodass wir auch in Hotelzimmern warmes Essen machen können oder versuchen Heringe zukaufen, die wir wohl in Buenos Aires vergessen haben. Nur damit sie ein paar Tage später wieder ans Tageslicht kommen…